Projektdetails Tiefgarage "Marienbader Höfe" in Bad Homburg

Die Tiefgarage “Marienbader Höfe“ ist Bestandteil des im Jahr 2000 erbauten Bürokomplexes und ist über den Marienbader Platz 1 in Bad Homburg angeschlossen. Auf einer Fläche von 10.000 m² stehen den Mietern über 500 Stellplätze auf zwei Geschossebenen zur Verfügung.
Die Böden beider Tiefgaragenebene waren mit unterschiedlichen Schutzsystemen versehen. Teilbereiche waren mit Rissbandagen bearbeitet worden und in einigen Bereichen war lediglich einer Versiegelung appliziert. Es konnten in der Zwischendecke eine Vielzahl an Rissen mit erhöhter Chloridbelastung festgestellt werden.
Ferner wurden an den ungeschützten Wand- und Sockelflächen in den Doppelparkergruben hohe Chloridgehalte gemessen, zurückzuführen auf das Bestandsgefälle von < 1,0 %.
Für die Instandsetzung der Tiefgarage wurden die Instandsetzungsprinzipien R-CL und K-Cl nach der Richtlinie für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (Rili-SIB) angewendet. Beim Prinzip K-Cl wurde eine leitfähige Beschichtung in den Doppelparkergruben appliziert. Zusätzlich wurden Stabanoden in Trennrissbereichen sowie in Einzelflächen des ersten Untergeschosses eingebaut.
Aufgrund der geringen Anzahl an Ersatzstellplätzen wurden die Instandsetzungsarbeiten in 8 Bauabschnitte mit einer Dauer von je ca. 6 Wochen eingeteilt.

Zur Instandsetzung der Tiefgarage wurden zusammenfassend folgende, wesentliche Maßnahmen durchgeführt:

  • Abtrag der vorhandenen Schutzsysteme auf den Bodenflächen
  • Vollflächige Potentialfeldmessung und begleitende Chloridbeprobung zur Eingrenzung der chloridbelasteten Betonflächen mit hohem Korrosionsrisiko auf den Boden- und Sockelflächen
  • Ausbau von schadhaftem, chloridhaltigen Beton auf den Bodenflächen mittels Höchstdruckwasserstrahltechnik
  • Einbau von Stabanoden in Trennrissbereichen sowie in Teilbereichen des ersten Untergeschosses
  • Austausch/Ergänzung schadhafter Bewehrung, Einbau eines Betonersatzsystems
  • Applikation der leitfähigen Beschichtung in den Doppelparkergruben
  • Vollflächiger Auftrag eines Oberflächenschutzsystems auf die Boden- und Sockelflächen
  • Aufbringen von farblich abgesetzten Parkteppichen zur Markierung der Bodenflächen
  • Umsetzung eines Flucht- und Rettungswegkonzept auf den Bodenflächen beider Geschossen