Generalinstandsetzung "Parkhaus LP 6" in Darmstadt

Das zwischen 1968 und 1970 erbaute Parkhaus besteht aus viergeschossigen Stahlbetonrahmenkonstruktionen, die nebeneinander angeordnet wurden. Insgesamt wurden zwei Bauteile mit neun Stahlbetonrahmen und einem Achsabstand von ca. 10,0 m erstellt. In der Mittelachse des Bauwerks ist eine Bauwerksfuge vorhanden. Die Stahlbetonrahmen wurden in den Riegelebenen der einzelnen Geschosse mit querlaufenden Unterzügen und einer ca. 12 bzw. 16 cm dicken Stahlbetondecke verbunden. Die Stahlbetondecken liegen auf den Querträgern und sind in der Regel einachsig als Ein- oder Mehrfeldträger ausgebildet. Die Deckenelemente wurden als Fertigteile (Filigrandecke) in Leichtbeton hergestellt. Die Querunterzüge zwischen den Rahmenriegeln wurden als Fertigteile mit einer konischen Querschnittsform eingebaut. Die Randunterzüge in den Achsen 8 und 11 wurden in Ortbeton erstellt. An ihrer Oberseite wurden Aussparungen für Entwässerungsrinnen ausgebildet. An den Außenseiten der einzelnen Parkdecks sind Stahlbetonbrüstungen mit unterschiedlichen Höhen vorhanden. Die Brüstungen wurden teilweise als Überzüge ausgebildet und liegen vor der Achse 11 auf den Stahlbetonkragarmen. An den bewitterten Außenseiten befinden sich vor der Stahlbetonbrüstung ca. 8 cm dicke Waschbeton-Fertigteile. Um die notwendige Brüstungshöhe zu erreichen, wurden zusätzliche Fertigteile aus Stahlbeton aufgesetzt. 
Im Zuge der Ist-Zustandsfeststellung wurden gravierende statische Einschränkungen festgestellt. Im Zuge der Instandsetzung musste ein nicht genehmigter Aufbeton in einer Dicke bis 16 cm, welcher als Verbundbeton teilweise hergestellt wurde, abgetragen werden. Durch ein intelligent ausgewähltes Instandsetzungsverfahren konnten die Filigrandecken nach dem Abtrag erhalten bleiben und instandgesetzt werden. Durch den Einsatz von Hochleistungsmörteln, welche die Anforderungen des damaligen Betons annähernd erfüllen müssen, wurden die Deckenoberseiten instandgesetzt. Die chloridinduzierten Bauteile wurden zum Teil abgetragen und zum Teil mit einem kathodischen Korrosionsschutz versehen. Eine Überprüfung der Spannbetonstützen war oberste Priorität, da ein mögliches Versagen der Gesamtkonstruktion sicherzustellen war. Die komplette Instandsetzung musste bei laufendem Betrieb erfolgen. Auflage war es, schnellstmöglich die geschuldeten 400 Parkplätze von 550 Parkplätzen freizugeben. Dies forderte von allen Beteiligten höchstes professionelles Arbeiten um auch mögliche Unfälle während der Instandsetzung zu verhindern. Die Instandsetzung beinhaltete alle Bereiche der Betoninstandsetzung und wurde mit höchster Zufriedenheit für den Bauherrn abgeschlossen.

Bearbeitet wurden ca. 30.000 m² Betonfläche.